Die Schwellenzeit ist der Kern eines jeden initiatischen Durchgangs wie z.B. bei einer Visionssuche (4 Tage Solo-Schwellenzeit) oder einer Medizinwanderung (wenige Stunden oder den ganzen Tag lang),
aber überhaupt auch der Kern jeder klar gesetzten, rituellen Handlung.
Ein klarer, bewusster Schritt über eine rituelle Schwelle führt uns dorthinein; ebenso führt uns ein klarer und bewusster Schritt von dort wieder heraus.
In der Schwellenzeit hat man Abschied genommen von „dem da draußen“, lauscht seinem Inneren, der Intuition, dem Herzen.
Für diesen tiefen Gang braucht es für jeden einen feinen und sicheren Rahmen sowohl im Innen durch eine tiefgehende, gemeinsame Vor- und Nachbereitung
als auch im Außen in der Form von geigneten Plätzen, Settings und bewährten Abläufen.
Anthropologen, Psychoanalytiker und Mythenforscher aus aller Welt haben aus den global vorhandenen Übergangs-Riten und den Mythen unserer Vorfahren
diese uralte, archaische Formel für unser menschliches "inneres Wachstum" herausgeschält.
(Victor Turner, Arnold van Gennep, Mircea Eliade, Michael Campbell, Robert Moore, Stephen Foster, Meredith Little und andere)
Robert Moore bringt sie in seinem Buch "The Archetype of Initiation" nochmal folgendermaßen auf den Punkt:
vorher → Loslösen → Schwellenzeit → Verinnerlichen → nachher
Die Tradition der "school of lost borders", in der ich von Sylvia Koch-Weser ausgebildet wurde, bietet auf Basis dieser Dreiteilung (severance, threshold, incorporation) ein klares "Outdoor-Seminar-Format" an – mal mehr mal weniger tief und ausführlich, je nach dem wie viel Zeit für den Durchgang zur Verfügung steht.
severance
Ein intensiver Abschied vom Alten - sozusagen ein "rituelles Sterben"
und das Erarbeiten einer Ausrichtung in das Neue (das was bereits spürbar ist, greifbar machen).
threshold
Ein ritueller Schritt über die "Schwelle" ... hinein ...
in Deinen ganz eigene Verwandlungsraum, Deine Schwellenzeit, ein heiliger Kokon, Raum für Experiment und Werdung,
in der Natur mit all ihrer Vielseitigkeit und Unberechenbarkeit, die als Spiegel der eigenen Verwandlung fungiert.
Und ein ritueller Schritt über die "Schwelle" wieder heraus aus diesem Raum.
incorporation
Das Erzählen des Gefundenen, das Gesehen werden, das Bezeugt werden, das Gespiegelt werden
und dadurch ein langsames "Begreifen" bzw. "Greifbar machen" des Erlebten
und die Vorbereitung auf die Alltagswelt.
Der Teilnehmende wird in seiner Schwellenzeit komplett auf sich selbst zurückgeworfen –
nur die Natur steht ihm als Spiegel zur Verfügung: nature as mirror.
3 Tabus sind die Basis für die Auszeit: no food – no shelter – no company.
Keinerlei Ablenkungsmöglichkeit ist mehr vorhanden -
nur noch der Gang mit dem eigenen Selbst bleibt übrig.
Dieses Grund-Format greifen wir als Visionssuche-Leiter immer wieder auf – auch für kleinere Seminar-Formate.
Es ist hochanpassbar an die verschiedensten Eigenheiten und Bedürfnisse von uns Menschen.
Und viele tausende haben mit ihren Vision Quests, Vision Fasts, Medicine Walks, walkAways auf der ganzen Welt
sich ein Stück weiter in sich selbst verwandelt und dabei auch die Wirksamkeit dieses Formats bestätigt.
Welche Formate gibt es und welches ist für mich passend?
In der Regel gilt:
Kleiner Schritt im Leben - Kleines Format mit wenig Solozeit
Großer Schritt im Leben - Großes Format mit langer Solozeit und dazu evtl. ein kleines Format als Vorbereitung
Folgende Formate werden grundsätzlich angeboten:
Medizinwanderung – Tages-Solo
Visionssuche-Kurzformat – Nacht-Solo oder 24h-Solo
Visionssuche – Vier-Tage-Solo
Roland Schlütter
Unterkrumbach 2a
91241 Kirchensittenbach
0172/8274709
mail@schwellenzeit.de
Internetprogrammierer – www.netissimo.de
Schwitzhüttenleiter – www.come-and-sweat.com
Visionssucheleiter – www.schwellenzeit.de
Schalendreher – www.baumschale.de